Stand 26.02.2021
Jede jemenitische Regierung bedarf traditionell einer islamischen Legitimation, dem Imamat (Führungsauftrag). Allerdings ist solch Führungsauftrag speziell mit dem im Norden des Jemen vorherrschenden zaiditischen Islam verbunden. Bis heute gibt es unter dem Ex-Präsidenten Abd Rabbu Mansur Hadi (von 2012 bis 2014 legitimierter Übergangspräsident), zahlreiche Akteure - Parteien, Stämme und Besatzungstruppen, die in politischen Konflikten innerhalb des Jemens, jeweils bewaffnete Einheiten außerhalb des offiziellen Militärs errichteten und befehligen.
Die unabhängige jemenitische Nachrichtenorganisation
Almasdar untersuchte die jemenitische Militärgeschichte und die sich - innen und von außen gegenüber stehenden Streitkräfte, mit ihren Ambitionen im Jemen bis zum Jahr 2020. Der Originalartikel erschien am 03. Januar 2020 auf Al-Mastar-Online, wurde jedoch von Mathias Tretschog gekürzt. Die Abhandlungen Jemens Militärgeschichte vom 9. Jahrhundert bis 2019 wurden mit historischen Hintergrundinformationen aus internationalen Quellen ergänzt.
Um den Bürgerkrieg im Jemen mit Beginn des Arabischen Frühlings 2011, den Regierungswechsel von der 33 Jahre andauernden Regierungsära Saleh zu Hadi im Jahr 2012, den folgenden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und Ambitionen von Saudi Arabien mit seiner Kriegskoalition - unterstützt von beinahe allen NATO/EU-Ländern inkl. Australien, Malaysia, Indonesien, Brasilien bis Südkorea seit 26. März 2015 gegen den Jemen einigermaßen verstehen zu können, ist es wichtig die Entwicklung des Jemens von seiner Entstehung vor über 3.000 Jahren bis zur Vereinigung von Nord- und Südjemen 1990 zu betrachten. >>> Jemens Militärgeschichte bis 1990
Tag der Einheit 22. Mai 1990
Am 22. Mai 1990 fand die Vereinigung von Nord- und Süd-Jemen zur Jemenitischen Republik statt, die beiden Armee blieben jedoch getrennt, die wichtigsten politischen Ämter wurden parallel besetzt, der Süden fühlte sich vom Norden dominiert und wirtschaftlich benachteiligt, obwohl im Süden gigantische Mengen an Erdöl entdeckt wurden. Der Großraum Jemen war zum ersten Mal seit Jahrhunderten politisch vereint. Die Vereinigung der beiden unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Systeme sollte innerhalb der kommenden 30 Monate bis November/Dezember 1992 erfolgen. Die ersten Wahlen der neuen Republik fanden im April 1993 statt, ein einheitliches Parlament wurde gebildet und eine Einheitsverfassung vereinbart.
Der erste gesamtjemenitische Präsident wurde Ali Abdullah Saleh, der seit 1978 bis 1990 die Arabische Republik Jemen (Nordjemen) und von 1978 bis 2012 die mit Südjemen vereinte Republik Jemen regierte, wurde für 5 Jahre gewählt. Erste nach 33 Jahren Regierungszeit, konnte durch internationalen Druck, Saleh zum Rücktritt gezwungen werden.
1990 bis 2011
1990 hatte der Jemen im 1. Irakkrieg (auch 2. Golfkrieg genannt von 1990 – 1991, Iraks Annexion von Kuwait) noch den Irak unterstützt. Es war der erste Konflikt, indem arabische Staaten aktiv gegeneinander Krieg führten.
1994 - Sezession und Gründung der DRJ
Vizepräsident Ali Salim Al-Beidh zog sich im August 1993 aus der Regierung zurück und erklärte aus Aden, das er solange nicht in die Regierung zurück kehren würde, bis seine Forderungen erfüllt werden. Dazu gehörte ein Ende Gewalt im Norden gegen die jemenitische Sozialistische Partei sowie die wirtschaftliche Benachteiligung des Südjemens. Am 20. Februar wurde in Jordanien ein Abkommen zwischen den Führern des Nordens und des Südens unterzeichnet, das den folgenden Bürgerkrieg jedoch nicht verhindern konnte.
So standen sich die Nord- und Südarmee - die sich nie in die neue Republik integriert hatten, an ihren alten Landesgrenzen gegenüber. Am 27. April brach in Amran bei Sanaa eine große Panzerschlacht aus. Beide Seiten beschuldigten die andere Seite, damit begonnen zu haben. Am 4. Mai bombardierte die südliche Luftwaffe Sanaa und andere Gebiete im Norden. Am 21. Mai erklärte der Führer des Südens – Vizepräsident Ali Salim al-Baidh, die Abspaltung vom Nordjemen und rief erneut die ehemalige Demokratische Republik Jemen (DRJ) für den Süden aus.
Die nördliche Luftwaffe bombardierte daraufhin Aden. Mitte Mai begannen die nördlichen Streitkräfte einen Vorstoß in den Süden Jemens und nahm am 04. Juli Aden ein. Der Widerstand brach somit zusammen, Anhänger von Ali Nasir Muhammad – dem ehemaligen Staatspräsidenten des Südjemen, die den größten Widerstand leisteten wurden gefangen genommen, die führenden militärischen und politischen Köpfe der Sezessionisten flohen ins Exil. Obwohl die DRJ international nicht anerkannt wurde, lieferten Nachbarländer - insbesondere Saudi Arabien Ausrüstung und leisteten finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe, da sie in einem vereinten Jemen eine Bedrohung ihrer Monarchie sahen.
Die Hafenstatt Aden war in dem Bürgerkrieg einige Wochen von der Außenwelt durch Salehs Militär abgeschnitten und hunderte Soldaten beider Seiten wurden getötet. Am 07. Juli erklärte der Präsident Saleh die Belagerung Adens und den Bürgerkrieg für beendet.
Salehs Republikanische Garde
Präsident Ali Abdulahh Saleh hatte bereits 1998 unter der Führung seines ältesten Sohnes Ahmed Saleh mit dem Aufbau eines Parallelmilitärs begonnen und die neuen Elite-Einheiten zur Republikanischen Garde berufen. Die Republikanische Garde monopolisierte die militärischen Ressourcen auf Kosten des restlichen Militärs - das Saleh vernachlässigte, wodurch die militärische Macht des Landes unter der Kontrolle seiner Familie gefestigt und die Integrität der nationalen Streitkräfte als einheitliche Institution geschwächt wurde.
Der erste Konflikt begann am 18. Juni 2004, nachdem drei Soldaten in begrenzten Auseinandersetzungen zwischen den örtlichen Behörden in Saada und Anhängern der Houthi-Bewegung getötet wurden. Die Kämpfe tobten bis zum 10. September 2004, als es den Regierungstruppen unter der Führung von General Ali Mohsen Al-Ahmar - dem heutigen Vizepräsidenten der von Hadi geführten Exil-Regierung gelang, Hussein Al-Houthi – den Gründer der Houthi-Bewegung und zahlreiche seiner Anhänger zu töten. Nach dem Tod des Houthi-Führers kündigte Saleh die Einstellung der Kämpfe an.
Durch den wachsenden Einfluss von Salafis (wahhabitische Fundamentalisten) aus Saudi Arabien, fühlten sich die Zaiditen in Bedrängnis gebracht. Als 1990 die beiden jemenitischen Staaten zur Republik Jemen sich vereinten, schlossen sich aus der Region Saada (grenzt im Norden direkt an Saudi Arabien), mehrere Stämme unter Führung der Familie Al Houthi zur Ansaruallah-Bewegung (Anhänger Gottes) zusammen und forderten von der Saleh-Regierung in Sanaa mehr religiöse und soziale Rechte sowie bessere Wirtschaftschancen in der verarmten Region in Jemens Nordwesten.
Zwischen 2004 und 2010 folgten sechs weitere militärische Konflikte. Von März bis April 2005, werden mehr als 200 Menschen bei einem erneuten Kampf zwischen Regierungstruppen und Anhängern des getöteten Rebellenführers Hussein al-Houthi getötet. 2007 im Januar bis März werden bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und al-Houthi-Rebellen im Norden zahlreiche Menschen getötet oder verwundet. Der Rebellenführer Abdul-Malik al-Houthi akzeptiert im Sommer einen Waffenstillstand. Im August 2009 startet die jemenitische Armee eine neue Offensive gegen Houthi-Rebellen, zehntausende Menschen werden durch die Kämpfe aus der Region Sadaa vertrieben.
Die 1. Panzerdivision unter der Führung von Ali Mohsen Al-Ahmar spielte während dieser Kriege eine wichtige Rolle im Kampf der Saleh-Regierung gegen die Houthis. Offiziere der regulären Armee beschuldigten Saleh, während der sechs Konflikte mit den Houthis zusammengearbeitet zu haben, um das nationale Militär zu schwächen und viele seiner Führer zu eliminieren, die er als potenzielle Rivalen seines Sohnes Ahmed Saleh und der Republikanischen Garde betrachtete.
Die Entschlossenheit von Saleh und seinem Sohn Ahmed, ein familiengeführtes Militär aufzubauen, um die Streitkräfte des Staates parallel und dominant zu führen, löste bei den politischen Führern des Landes, einschließlich hochrangiger Offiziere der Armee, erheblichen Bedenken und Widerstand aus. Diese Bedenken trugen letztendlich zum Aufstand des Arabischen Frühlings 2011 bei, bei dem Ali Mohsen und andere politische und militärische Beamte aus der Regierung austraten und sich ebenfalls den Demonstranten des Arabischen Frühling im Jemen angeschlossen.
Im Mai 2007 organisierten Südjemeniten kleinere Demonstrationen, die Gleichberechtigung und ein Ende der wirtschaftlichen und politischen Benachteiligung des Südens forderten. Als die Popularität Proteste zunahm und mehr Menschen daran teilnahmen, wurden die vollständige Abspaltung des Südens und die Wiederherstellung des Südjemen als unabhängiger Staat gefordert. Die Reaktion der Regierung auf diese Proteste war abweisend und bezeichnete sie als "Abtrünnige des Staates".
Viele Südstaatler kritisierten, dass der Südjemen, in dem sich ein Großteil der Ölreserven und des Reichtums des Landes befindet, von den Machthabern des Nordjemen illegal angeeignet worden war. In Privatbesitz befindliches Land wurde beschlagnahmt und unter Personen verteilt, die der Sana'a-Regierung angeschlossen waren. Mehrere hunderttausend Militär- und Zivilangestellte aus dem Süden wurden in den Vorruhestand gezwungen und mit Renten unter dem Unterhaltsniveau entschädigt. Wichtige Posten in Regierung und Wirtschaft – die zuvor von Südjemeniten besetzt waren, wurden durch die Saleh-Regierung mit Nordjemeniten besetzt.
Dies brachte die Südliche Bewegung hervor, die sich aus einer losen Koalition von Gruppen mit vielen verschiedenen Ansätzen und Zielen zusammensetzte. Die radikaleren Elemente befürworteten eine vollständige Abspaltung vom Norden, während andere es vorzogen, mit der neuen Regierung nach einer erneuten Revolution zusammenzuarbeiten.
Obwohl die Sezessions-Bewegung behauptet, dass ihre Ziele mit friedlichen Mitteln erreicht werden sollten, verliefen einige Proteste tödlich. Viele Südjemeniten waren der Ansicht, dass die Unfähigkeit der Saleh-Regierung und mangelnde Bereitschaft kompromissbereit auf ihre Forderungen einzugehen, dazu geführt hat, Gewalt anzuwenden.
In den meisten Protesten jedoch, ging die Gewalt von Salehs Regierungstruppen aus, die das Feuer auf unbewaffnete Demonstranten eröffneten und häufig Vergeltungsmaßnahmen gegen Familien der Demonstranten übten. Tausende Demonstranten und Dutzende von Soldaten wurden bei den Protesten von 2007 bis zum Arabischen Frühling 2011 getötet.
Im Januar/Februar 2011 begann die jemenitische Revolution, beeinflusst von den Protesten des Arabischen Frühlings wie bei den Aufständen in Tunesien und Ägypten. Das jemenitische Volk entschied, dass sie die Korruption, die schwache Wirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit, die zu bitterer Armut und Not führte, nicht länger ertragen und hinnehmen wollen.
Die Regierung unter Präsident Ali Abdullah Saleh, wollte die Verfassung des Jemen so ändern, damit Saleh seine Regierungszeit nach mehr als 30 Jahren erneut verlängern kann, was massive Proteste in der Bevölkerung auslöste.
Eine der größten Demonstrationen fand in der Hauptstadt Sana'a statt, wo am 27. Januar über 16.000 Menschen ihre Wut über die Politik Saleh äußerten und die Beendigung der Unterdrückung und Korruption forderten.
Am 11. März wurde eine dieser Demonstrationen mit militärischer Gewalt aufgelöst, was den Tod von drei Menschen zur Folge hatte. Am 18. März beging die Regierung unter Saleh gegen die jemenitischen Demonstranten einen Genozid, indem sie auf Demonstranten feuern lies, wobei 52 Todesopfer zu beklagen waren.
Im November 2011 willigt schließlich der Präsident Saleh ein, nach monatelangen Protesten die Macht an seinen Stellvertreter Abdrabbuh Mansour Hadi zu übergeben. Eine Einheitsregierung einschließlich des Premierministers der Opposition wurde gebildet.
Der arabische Frühling führte dazu, dass Saleh nach 33 Jahren als Jemens Präsident von der Macht zurücktrat. Er hatte mit seinem Militär- und Polizei-Apparat friedliche Proteste im Land brutal niedergeschlagen und konnte nur durch seinen Rücktritt seine Immunität wahren. Die spätere Friedensnobelpreisträgerin und Journalistin Tawakkul Karman – die die Protestbewegung des Arabischen Frühlings anführte, sah in Saleh sogar die Quelle des Terrors im Jemen als solches.
Mit dem "Arabischen Frühling 2011" haben die Menschen im Jemen gegen ihren Dauerpräsidenten Ali Abdullah Saleh und sein korruptes Unterdrückungs-Regime demonstriert.
Am 23.November 2011 wurde eine politische Vereinbarung von den Golfstaaten angekündigt, um die junge jemenitische Revolution zu Fall zu bringen. Mit dieser Vereinbarung hat Saudi Arabien es geschafft, den Jemen wieder unter seine politische Kontrolle zu bringen. Das alte Regime wurde zwar abgesetzt aber lediglich der Präsident Saleh und einige Angehörige seiner Familie wurden aus politischen und militärischen Ämtern entfernt.
Im Februar 2012 wurde Salehs Vizepräsident Abd Rabbo Mansour Hadi - als einziger Kandidat und von Saudi Arabien unterstützt, im Rahmen eines vom Golfkooperationsrat (GCC) vermittelten Abkommens für zwei Jahre lang zum Interimspräsidenten des Jemen gewählt, um dem Land Zeit zu geben, seine Institutionen umzugestalten, eine neue Verfassung zu verabschieden, wirtschaftspolitische Reformen einzuleiten, Korruption zu bekämpfen und sich auf freie Wahlen vorzubereiten.
Am 18.März 2013 wurde eine erste Sitzung der Nationalen-Dialog-Konferenz zwischen allen Parteien des Jemens und allen Organisationen der Zivilgesellschaft abgehalten. 565 teilnehmende Mitglieder debattierten bis zum 25. Januar 2014 über die Zukunft des Jemen.
Jedoch verschlechterte sich unter Hadis Übergangsregierung die ökonomische und soziale Lage des Jemen dramatisch, darüber hinaus wurden zwei Mitglieder der Houthi-Delegation ermordet.
Am 18. August 2014 fanden neue Protestkundgebungen gegen Hadis Regierung - wegen seiner Erhöhung der Ölpreise und somit Verteuerung von Lebenshaltungskosten, statt mit der Konsequenz, das sich die Armut und Hungersnot noch mehr verschärfte.
Am 19.September 2014 hat Hadis Regierung unter Verantwortung von General Ali Mohsen, die Demonstrationen niedergeschlagen, auf friedliche Demonstranten wurde das Feuer eröffnet. Aufgrund des brutalen Vorgehens der Hadi-Regierung gegen die Protestkundgebungen, kam es zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen Hadis-Regierung unter Führung von General Ali Mohsen und der Bewegung Ansar Allah (Houthi-Kämpfern).
Am 21.September wurde Friedens- und ein Partnerschaftsabkommen verabschiedet, das von allen politischen Parteien - vermittelt durch den Gesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen im Jemen, unterzeichnet und gefördert wurde.
Das Partnerschaftsabkommen sah u. a. vor:
Der Übergangspräsident und Saudi Arabiens Marionette Mansour Hadi konnte den Erwartungen an ihn nicht genügen, er war zu schwach, unbeliebt und ungeeignet für dieses hohe Amt. Hadi konnte im Laufe des Jahres auch nichts den Al-Qaida-Angriffen in der Hauptstadt entgegensetzen. Mit der späteren saudischen Aggression mit Beginn vom 26. März 2015 - auf Bitten Hadis nach seiner Flucht nach Riad im Januar 2015, nach dem Hadi bzw. seine Regierung offiziell im Februar 2015 zurück getreten und Hadis legitimierte Amtszeit laut GCC nur bis Februar 2014 begrenzt war, haben Hadi und Saudi Arabien das von der UN vermittelte Friedens- und Partnerschaftsabkommen - das dem Jemen wirtschaftliche und politische Stabilität bringen sollte, zunichte gemacht.
Umstrukturierung des Militärs: Hadis schwierigste Herausforderung
Die Umstrukturierung des Militärs war eine wichtige Forderung nach Veränderungen der Jugend auf dem Sana'a-Platz und eine Hauptpriorität von Präsident Hadi, der die Beendigung der Spaltungen innerhalb des Militärs und die Schaffung einer einheitlichen Armee als dringend und notwendig ansah.
Im April 2012 startete Hadi den Umstrukturierungsprozess, indem er Teams bildete, um Vorschläge für Umstrukturierungen zu prüfen. Im Dezember 2012 erließ der neue Präsident eine Reihe von Dekreten zur Umstrukturierung der nationalen Streitkräfte. Durch die Dekrete wurden die republikanische Elite-Garde von Ahmed Saleh und die erste Panzerdivision von Ali Mohsen Al-Ahmar, die größte Militäreinheit des Landes, demontiert und die Umstrukturierung der Militärregionen angeordnet.
Die wichtigsten Dekrete entfernten Salehs Familienpatronage-Netzwerk vom Militär, ernannten Ali Mohsen Al-Ahmar zum Berater von Hadi für Verteidigungs- und Sicherheitsfragen und delegierte Ahmed Saleh als Botschafter in die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Befehlshaber der Luftwaffe, Muhammad Saleh Al-Ahmar, wurde zum Assistenten des Verteidigungsministers ernannt, während die Neffen von Saleh als Militärattaché und als Brigadeführer ernannt wurde.
Der Prozess der Umstrukturierung des Militärs und der Erhöhung seiner qualitativen Standards stand im Mittelpunkt einer der Arbeitsgruppen der Nationalen Dialogkonferenz (NDC), die als Forum zur Lösung der politischen Spaltungen des Landes nach den Aufständen fungierte.
Die Houthi-Rebellen – die sich 2011 dem Arabischen Frühling angeschlossen hatten, nahmen an der Dialogkonferenz teil. Sie hielten jedoch die Reformen des Militärs durch den NDC und die wirtschaftspolitischen Reformen - wie sie im Arabischen Frühling auf den Straßen gefordert wurden als nicht weitreichend genug. Auch gab es keine Anzeichen dafür, dass die enorme Korruption eingedämmt werden würde (Saleh hatte in seiner 32jahrigen Amtszeit ~ 60 Mrd. US-Doller hinterzogen). Das Präsidialgremium genehmigte zwar den Entwurf von Hadi für eine Bundesverfassung, um den Beschwerden von Houthi und dem Süden Rechnung zu tragen, aber die Houthis lehnten den Deal ab.
Die Houthi-Rebellen und des Expräsidenten Salehs treue Republikanische Garde
Die Houthi-Rebellen profitierten von der Spaltung des Militärs und nutzten die Unbeliebtheit der neuen Regierung im Volk aus, um Hadi mit Teilen Saleh-loyaler Militäreinheiten zu stürzen und nahmen im September 2014 erfolgreich die Hauptstadt Sanaa ein.
Die Houthi-Rebellen trieben ihre Gebietseroberungen von Saada aus über Sanaa in Richtung der Bezirke Hajjah, Al-Jawf und Amran weiter. Mitte 2014 führten die Houthis einen entscheidenden Kampf gegen die 310. Brigade in Amran, die von Brigadegeneral Hamid Al-Qushaibi - einem der bekanntesten Militärs des Jemens, kommandiert wurde. Al-Qushaibi war bekannt für seine enge Verbindung mit General Ali Mohsen Al-Ahmar, der durch Hadi von seinem Posten als Leiter der 1. Panzerdivision abgezogen worden war und mittlerweile als Berater des Präsidenten für Verteidigungs- und Sicherheitsfragen fungierte.
Nach einem viermonatigen Kampf gelang es den Houthi-Rebellen, die Stadt Amran einzunehmen und die 310. Brigade zu besiegen. Sie posteten Fotos von Al-Qushaibis Stuhl voller Kugeln und schickten eine Nachricht an Beamte der Hadi-Regierung. Die Ermordung von Al-Qushaibi war ein schwerer Schlag für die Regierung in ihrer Konfrontation mit den Houthis-Rebellen. Zu dieser Zeit gab es Kontroversen über die Rolle von Hadis Verteidigungsminister Muhammad Nasser Ahmed, dem Absprachen mit den Houthis vorgeworfen wurden. Diejenigen im Militär, die Saleh treu blieben, waren ein entscheidender Faktor für die Neutralisierung jeglicher militärischer Bemühungen, um die Reste 310. Brigade zu retten. Andere Einheiten der jemenitischen Armee spielten am Stadtrand von Amran, eine sehr zurückhaltende Rolle.
Während der Schlacht von Amran war Generalleutnant Muhammad Al-Maqdashi - seit 2018 aktueller Verteidigungsminister in der Regierung von Präsident Hadi und Kommandeur der 6. Militärregion in der auch die 310. Brigade integriert war. Der Herausgeber von Almasdar Online fragte Al-Maqdashi, warum die Houthis zu dieser Zeit nicht entscheidend vom Militär des Landes aufgehalten wurden. „Einige Leute betrachteten die Schlacht lediglich als einen Konflikt zwischen den Houthis und den Stämmen. In Amran würde man sagen, es ist nur ein Kampf zwischen der Islah-Partei und den Houthis, erklärte Al-Maqdashi. Andere Akteure innerhalb des Militärs wollten nicht Teil dieses Konfliktes sein. So konnten die Houthis die Situation dominieren und das Gebiet übernehmen.
Al-Maqdashi sagte, er habe dem damaligen Verteidigungsminister Muhammad Nasser Ahmad gesagt, dass das Militär - selbst wenn dies ein Konflikt zwischen den Houthis und der Islah-Partei sei, immer noch eingreifen und nicht warten müsse, während Soldaten getötet würden. Wir hatten bereits begonnen, Streitkräfte zu mobilisieren, aber leider haben die Streitkräfte im Allgemeinen nicht zusammengearbeitet, weil es Militärs gab, die durch die Reformen des NDC gepeinigt wurden und sich dadurch aus der Schlacht rausgehalten haben", fügte Al-Magdashi hinzu. Drei Monate später gelang es den Houthi-Rebellen nach leichten Auseinandersetzungen mit den verbleibenden Streitkräften der ehemaligen 1. Panzerdivision, die Hauptstadt Sanaa zu übernehmen.
Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Jamal Benomar vermittelte am Tag danach ein Abkommen zwischen der Hadi-Regierung und den Houthis, die am 22. September 2014 ein Friedens- und Partnerschaftsabkommen in Sanaa unterzeichneten. Nach der Unterzeichnung des Friedens- und Partnerschaftsabkommens forderten die Houthis Präsident Hadi auf, etwa 40.000 ihrer Kämpfer in das Militär zu integrieren und einen seiner Männer, Zakaria Al-Shami, zum stellvertretenden Stabschef zu ernennen, was Hadi ablehnte. Die Houthis beschlagnahmten große Waffenbestände, die der frühere Präsident Saleh in der Hauptstadt gelagert hatte, einschließlich der modernsten militärischen Ausrüstung Jemens, die er für die Republikanische Garde und die Spezialeinheiten gehortet hatte, so ein Oberst, der in der Waffenabteilung des Verteidigungsministeriums seit 15 Jahren arbeitet. Trotzdem Friedensabkommen setzten die Houthi-Kämpfer ihren militärischen Vormarsch mit Unterstützung von loyalen Saleh-Militärs fort und kontrollierten wenig später den nördlichen und westlichen Teil Jemens sowie kurzzeitig die Hafenstädte Hodeidah, Aden und Taiz.
"Der Vorrat umfasste moderne T72-, T80-, BTR08- und BMB-Panzer", fügte er hinzu.
Generalmajor Mohsen Khusrouf, der frühere Leiter der Abteilung für moralische Führung, einer Abteilung innerhalb des Militärs, die sich hauptsächlich der Kommunikation und Moral widmet, erklärte gegenüber Almasdar Online, dass die Houthis ohne die Mitarbeit der Republikanischen Garde – Salehs ehemalige Eliteeinheit, nicht in Sana'a hätten einmarschieren können. Während die Republikanische Garde technisch durch Präsidialdekrete demontiert worden war, blieben weiterhin Fraktionen übrig, die Saleh treu waren und unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten und seiner Söhne standen.
Salehs Bündnis mit den Houthi-Rebellen beinhaltete eine Gruppe von Offizieren, die ihm treu geblieben waren aber ohne wirkliche Macht oder Entscheidungskompetenz zu besitzen. Nach dem Zerfall des Bündnisses Saleh und den Houthi-Streitkräften im Jahr 2017, flohen die meisten Militärs. Die Houthis entfernten alle verbliebenen Offiziere, an deren Loyalität sie zweifelten.
Die militärische Situation der Houthi-Volkskommitees
Seit die Houthis 2014 ihren Angriff auf Amran begannen, nannten sie ihre Streitkräfte die Volkskomitees. Nach der Übernahme der Hauptstadt wurden die Streitkräfte als Militär- und Volkskomitees bezeichnet. Nachdem Hadi aus Sana'a geflohen war, behielten die Houthis die bestehende militärischen Einrichtungen bei.
Es ist äußerst schwierig, Informationen über die Zusammensetzung der Houthis-Streitkräfte zu erhalten. Als Beamte der Military Manpower Authority (Behörde für militärische Arbeitskräfte) verließen Regierungssoldaten die Reihen der von Hadi geführten Regierung weitgehend und schlossen sich den Houthis an. Einige Streitkräfte verließen den Jemen komplett. Der Houthi-Sicherheitsapparat legt seine Autorität gegenüber allen Personen in seinen Reihen fest und überwacht sie genau, um die Vertraulichkeit der Bewegungen und Informationen der Gruppe zu gewährleisten.
Die Houthis behielten die Fassade eines professionellen Militärs und Struktur bei, welche die Hadi-Regierung während ihrer Amtszeit in Sana'a genutzt hatte, um Gegner mit der Größe einzuschüchtern und die erfahrenen Militärexperten zu disziplinieren, die in Sana'a blieben. 2017 ernannten die Houthis ihre prominentesten Kommandeure zu Befehlshabern von Militärregionen, drängten sie an die Spitze und ordneten das Operationsspektrum nach ihrer eigenen Vision neu. Die durch die Restrukturierungsverordnungen von 2012 genehmigte Aufteilung wurde nicht vollständig eingehalten.
Zum Beispiel blieb die 5. Region, Hudaydah und Hajjah, wie sie war, und die Houthis ernannten Yusef Al-Madani (Dezember 2017 gefallen) zum Kommandeur. Sie ernannten Abdu Al-Latif Al-Mahdi zum Kommandeur der Zentralregion gemäß der alten Division, und unter seiner Führung umfasste sie die 7. und 4. Region im Süd- und Zentraljemen. Sie benannten auch die Zentralregion in Sanaa und ihren Vororten um und ernannten Abdul-Khaliq Al-Houthi, den Bruder von Abdu-Malik al Houthi, zum Befehlshaber. Er wurde auch zum Kommandeur der Republikanischen Garde ernannt, die sich hauptsächlich aus ehemaligen Streitkräften der Republikanischen Garde des Expräsidenten Saleh zusammensetzte, die von Salehs Sohn angeführt wird, sowie aus Spezialeinheiten, die von Tariq Saleh - bis zu seiner Flucht, angeführt wurden. Sie behielten auch die 6. Region, Al-Jawf, Amman und Saada gemäß der Abteilung der Struktur und ernannten Jamil Zar'a zu ihrem Kommandeur.
Alle militärischen Führungspositionen sind jetzt von Houthis besetzt. Ehemalige Streitkräfte, die sich ihren Reihen anschließen wollen, müssen unabhängig von ihrem Rang kulturelle und religiöse Kurse absolvieren. Die Houthis konzentrieren sich darauf, eine ideologische Jugendarmee zu bilden, aus Nachbarschaften und Schulen zu rekrutieren und sie mit religiöser, kultureller und politischer Propaganda zu versorgen. Sie setzen auch Einschüchterung und Zwang ein, um zu rekrutieren. Jede Familie mit männlichen Jugendlichen wird unter Druck gesetzt, sie beim Militär einschreiben zu lassen, oder sie drohen mit Inhaftierung und Verratsvorwürfen.
Laut zwei militärischen Quellen, die beim von Houthi geführten Militär in Sana'a arbeiten, liegt die Zahl der tatsächlichen Houthi-Streitkräfte bei fast 200.000, von denen 130.000 seit Beginn der von Saudi-Arabien geführten Intervention rekrutiert wurden. Die Houthis haben geheime Militäreinheiten, über die fast nichts bekannt ist. Sie werden die Special Ansar Allah Brigaden genannt. Nach Angaben von Almasdar Online gehören zu den bekanntesten Brigaden die Al-Hadi-Brigade, die Al-Qasim-Brigade, die Imam-Zaid-Brigade und die Al-Ayani-Brigade sowie die Brigaden Nasr 1, Nasr 2, Nasr 3 und Nasr 4.
Es gibt auch Elite-Houthi-Streitkräfte, die als Special Forces bekannt sind. Sie werden Berichten zufolge direkt vom obersten Befehlshaber des politischen Rates, Abdul-Malik Al-Houthi, ausgewählt und direkt von ihm kommandiert. Sie werden in den Houthi-Medien nur erwähnt, wenn ihre Führer getötet werden, um ihnen zu gedenken. Zu diesen Kräften gehören laut Quellen die besten Kämpfer der Gruppe und unterliegen einem intensivierten religiösen Aus- und Weiterbildungsprogramm. Nach den von Almasdar Online erhaltenen Unterlagen gehören zu diesen Streitkräften etwa 3.500 bis 5.000 Kämpfer, die als Elite der Mudschaheddin bezeichnet werden, und sie führen spezielle Operationen an den Fronten durch.
Als Präsident Hadi aus Sana'a floh, nahm er die s. g. Präsidentenschutzbrigaden mit. Die Houthis gründeten auch mehrere Brigaden, die Präsidentschaftsschutzbrigaden in Sana'a, die mit Abdul-Khaliq Al-Houthi verbunden sind. Der stellvertretende Leiter des Exekutivbüros der Gruppe gab auch den Namen „Unterstützer Brigaden“ bekannt, als er der Ermordung eines ihrer Kommandeure sein Beileid aussprach. Dies war das erste Mal, dass sie öffentlich erwähnt wurden. Darüber hinaus haben die Houthis Brigaden unter dem Kommando von Scheichs und anderen bemerkenswerten Persönlichkeiten gebildet, die in der Lage sind, große Unterstützung zu mobilisieren, wie die Al-Mahwit-Brigade, die vom Stammesführer Hanin Qattinah, der Wahbi-Brigade in Al-Baydha und der Shaheri Brigade die Ibb überwacht.
Das Drohnenprogramm der Houthis
2015 versuchten die Houthis, ballistische Raketen einzusetzen, die sie vom jemenitischen Militär beschlagnahmt hatten. Die Raketen befanden sich seit Jahrzehnten im Besitz des jemenitischen Militärs unter Saleh und Hadi, und konnten beim Test entweder nicht richtig abgefeuert werden oder wurden von den Patriot-Raketenabwehrsystemen der saudischen Koalition abgefangen, sagte ein Militäroffizier im Verteidigungsministerium in Marib gegenüber Almasdar Online.
Gegen Ende 2016 kündigten die Houthis die Entwicklung der Qaher-1-Rakete aus der russischen Sam-2-Rakete an. Es hat eine Reichweite von 250 Kilometern. Seitdem haben die Houthis jedes Jahr mit Hilfe des Iran und der Hisbollah neue ballistische Raketen und Drohnen entwickelt (Vgl.: ARD vom 23.09.2020 - Drohnen mit deutschen Modellflugzeugmotoren)
Die militärische Situation der Hadi-Regierung
In Marib führte der „Widerstand der Bevölkerung“ im Bündnis mit der 3. Militärregion, die die Militäreinsätze in Marib und Shabwa überwacht, und den bewaffneten Brigaden in Marib eine Offensive gegen die Houthis an. Zu diesen Brigaden gehörten die 14. Panzerbrigade unter Brigadegeneral Mohsen Al-Da'ari und die 312. Brigade unter Brigadegeneral Abd Al-Rab Al-Shaddadi sowie die 107. Brigade unter Brigadegeneral Khaled Yaslam. Die Unterstützung für diese Einheiten nahm nach der Intervention der von Saudi-Arabien geführten arabischen Koalition am 26. März 2015 zu.
Vom Bürgerkrieg zum völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Jemen
Am 26. März 2015, als unter Führung von Bin Salman - Kronprinz von Saudi Arabien, eine internationale Kriegskoalition aus afrikanischen und arabischen Ländern von außen in den Bürgerkrieg eingriffen, wurde aus dem Bürgerkrieg ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen den Jemen. Präsident Hadi, der im Februar 2015 Saudi Arabien um militärische Unterstützung bat, war zu dieser Zeit kein legitimer Präsident mehr, da seine durch Wahlen legitimierte Amtszeit bereits im Februar 2014 endete und Hadi inkl. seiner Regierung im Januar 2015 zurück getreten waren.
In Taiz hielt eine Gruppe von Volksstreitkräften und Militärbrigaden, von denen die 35. Brigade die wichtigste war, den Fortschritten der Houthi-Saleh-Streitkräfte stand, indem sie eine Mauer in der Stadt bildeten. Andere militärische Führer der Houthis wurden später gefangen genommen, als sie die Streitkräfte der 4. Militärregion inspizierten. Ali Nasser Hadi, der Leiter der 4. Militärregion, wurde bei Kämpfen in Al-Tawahi, einem Stadtteil in Aden, getötet, während Militäreinheiten und Bürger den Kampf bis Mai 2015 fortsetzten, als die Intervention der Koalition die Kräfteverhältnisse in Aden änderte.
Die Armee bildete eine Reihe von Brigaden in den südlichen Provinzen, darunter die 141. Brigade unter Brigadegeneral Hashem al-Ahmar, die 314. Brigade, die 21. mechanisierte Brigade, die 25. Brigade und die 101. Infanterie-Brigade. Die Militärbrigaden in den Gouvernements Hadhramaut und Al-Mahra nahmen laut Al-Maqdashi, der im Mai 2015 zum Stabschef des Militärs ernannt worden war, nicht am Krieg teil, bevor er 2018 zum Verteidigungsminister ernannt wurde. Die von Hadi geführte Regierung begann offiziell mit der Schaffung eines Rahmens für den Wiederaufbau des Militärs, und Generalmajor Abd Al-Rab Al-Shaddadi wurde im April 2015 zum Kommandeur der 3. Region ernannt. Ali Mohsen wurde zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt.
Im Juli 2015 traf sich Präsident Hadi zum ersten Mal seit dem Führer der Houthi-Rebellen und mit dem Nationalen Verteidigungsrat und beschloss, den Widerstand der Bevölkerung gegen die Houthis in das Militär einzubeziehen, sagte Al-Magdashi.
Die Brigaden der 3. Region und anderer Gebiete funktionierten, aber sie wurden entlastet, so dass wir einige Einheiten mit Elementen des Widerstandes der Bevölkerung in den südlichen Provinzen Marib und Al-Jawf verstärken mussten, nachdem sie eine Ausbildung absolviert hatten. Magdashi fügte hinzu.
Laut einem Brigadegeneral, der in der Operationsabteilung des Nationalen Militärs arbeitet, wurden zusätzliche Einheiten gebildet, die aufgrund dringender Bedürfnisse nicht auf der vorherigen militärischen Struktur beruhten. Diese Einheiten stehen unter dem Kommando des Stabschefs. Nach Angaben des Verteidigungsministers gibt es in der von Hadi geführten Regierung ungefähr 320.000 Militärangehörige.
Al-Magdashi skizzierte die Hindernisse für die Umstrukturierung des Militärs während eines andauernden Krieges und teilte Almasdar Online mit, dass es nicht genügend Ausbildungszeiträume und professionell qualifizierte Streitkräfte gebe.
„Wir haben mit dem Aufbau des Militärs begonnen ... aber die Schlachten, wie es heißt, verzehren alle Ressourcen und wir konnten nicht in der erforderlichen Weise ausbilden und qualifizieren. Zu Beginn waren Ausbildung und Qualifikation stark, aber der Bedarf an Soldaten ist aufgrund der Wildheit des Krieges und der Erweiterung des Einsatzbereichs dringend."
Das Militär und der Widerstand der Bevölkerung machten 2015 und 2016 große Fortschritte an der Front. So konnten sie die Houthis vom Stadtrand von Marib bis zu den Bergen des Distrikts Serwah im Westen, 40 km von Marib City, dem Stadtrand von Al-. Baydha im Süden zurück drängen.
Die Befreiung der Provinz Shabwa erfolgte, als die 7. Militärregion vorrückte, um große Gebiete und das Nihm-Gebirge im Osten zu kontrollieren. Die Nachschubversorgung der Houthi wurden in Richtung des Gouvernements Al-Jawf abgeschnitten, und die Streitkräfte der 6. Militärregion rückten vor, um die Kontrolle über die Stadt Al-Hazm - das Zentrum der Provinz Al-Jawf, zurückzugewinnen. Es drang in andere Provinzen vor und erreichte Al-Mutoon und Al-Masloub nördlich der Hauptstadt Al-Jawf.
Das erstarkende Militär schöpfte den verfügbaren Waffenbestand in der 3. Region in Marib und in einigen Lagern in der 1. Region voll aus. Die von Saudi-Arabien geführte Koalition begann, die Hadi-Streitkräfte mit schwerer Artillerie - die von den Saudis selbst eingesetzt wurden, mit logistischer Unterstützung, Infanterie, Waffen und Munition zu versorgen und Luftunterstützung bereitzustellen.
Laut drei hochrangigen Offizieren des Militärs, die mit Almasdar Online gesprochen haben, konnte die Hadi-Regierung selbst keine neuen Waffengeschäfte abschließen, da die von Saudi-Arabien geführte Koalition die Waffen beschaffte und verteilte. „Das jemenitische Militär hat jetzt Waffen, aber es hat nicht die passende Munition oder Ersatzteile dazu, da Hadis Streitkräfte größtenteils mit russischen Waffen und Munition bewaffnet sind, während die saudische Militärausrüstung größtenteils von den US-Amerikanern, Franzosen und Briten geliefert wird“, fügte ein Offizier hinzu.
Im Januar 2018 zeigten sich nach Zusammenstößen in der Stadt Aden nach der Entlassung des STC-Führers Aidarus al-Zoubadi durch die Hadi-Führung Spaltungen zwischen der STC- und der Hadi-Regierung.
Südjemen: Der Koalitionsstreit Hadi vs. VAE - Der Krieg im Krieg
Mitte 2017 spitzten sich die Spannungen in der Koalition zwischen den VAE und der von Saudi-Arabien unterstützten Hadi-Regierung und ihren lokalen Verbündeten zu, was zu einer für mehr als zwei Jahre andauernden Pattsituation führte. Inmitten der Spannungen zwischen dem von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützten Southern Transitional Council und der von Saudi-Arabien unterstützten Hadi-Regierung in Aden kündigte der STC am 21. Januar 2018 an, die jemenitische Regierung innerhalb einer Woche zu stürzen, sofern Präsident Hadi nicht sein gesamtes Kabinett, einschließlich Premierminister Ahmed Obeid, entlassen würde und bin Daghr wegen Korruption. Der STC erklärte auch den Ausnahmezustand, bis seine Forderungen erfüllt würden. Die Regierung reagierte mit einem Verbot von Protesten in Aden, aber der STC organisierte für den 28. Januar 2018 eine regierungsfeindliche Kundgebung.
In den vergangenen zwei Jahren hat der STC de facto die Provinzen Aden, Lahj, Abyan, al-Dhalia und einen Teil von Shebwa kontrolliert und die Autorität von Hadi und den Houthis in Frage gestellt. Die Sicherheitsgürtelstreitkräfte des STC, deren Zahl auf rund 90.000 Kämpfer geschätzt wird, haben Aden Anfang August 2019 von den Pro-Hadi-Streitkräften beschlagnahmt. Im typisch jemenitischen Stil wurden die besiegten Streitkräfte weder entwaffnet noch festgenommen. Mindestens 38 Menschen wurden in drei Tagen des Kampfes getötet, bevor die von Saudi-Arabien geführte Koalition und die VAE die Rückkehr der Stadt zur regierungstreuen Kontrolle vermittelten.
Die STC-Führer bekräftigten, dass der Rat immer noch Teil der Anti-Houthi-Koalition ist und dies auch bleiben wird, aber die saudi-emiratischen Bemühungen, die Separatisten und Hadi, die seit März 2015 im Exil in der saudischen Hauptstadt Riad leben, zu versöhnen, waren bisher vergebens. Die neue jemenitische Regierung, vom STC eingefordert – auf die sich die verfeindeten Koalitionspartner in Verhandlungen in Riad geeinigt hatten, wurde am 26. Dezember 2020 in Riad vereidigt. Das 24-köpfige Kabinett wird nun zu gleichen Teilen aus Hadi-Loyalisten, Südsezessionisten und Mitgliedern der islamistischen Islah-Partei bestehen.
Der Machtkampf innerhalb der saudischen Kriegskoalition ermöglichte es den Houthis ihre Reihen neu zu ordnen und kommende Schlachten strategisch zu planen, die mit wirksamer logistischer und technischer Unterstützung des Iran unterstützt wurden, so eine Quelle, die im Verteidigungsministerium arbeitet. Die Houthis konnten Anfang 2020 die Front des Nihm-Gebirges in der Nähe von Sana'a und wichtige Teile der Provinz Al-Jawf zurückerobern.
Das jemenitische Armee unter Präsident Hadi hat während des Krieges viele seiner bekanntesten Führer verloren, insbesondere (2016) Generalmajor Abd al-Rab Al-Shaddadi - einer der höchsten Militärs der Hadi-Regierung, (2017) Generalmajor Ahmed Al-Yafei, (2019) Generalmajor Saleh Al-Zandani - stellvertretender Stabschef, (2019) Generalmajor Muhammad Saleh Tammah - Chef der Geheimdienstbehörde, und eine Reihe von Kommandanten der Militärbrigade.
Nach Angaben des Ministers ist Hadis Regierung instabil. Das Militär leitet unter finanziellen Schwierigkeiten aufgrund des Endes von Gasexporten, des starken Rückgangs von Ölexporten und Verpflichtungen in den Provinzen, die von hoher Arbeitslosigkeit betroffen sind.
Während die Streitkräfte der arabisch-afrikanischen Kriegskoalitionsländer unter Führung Saudi Arabiens seit 2015 eine Totalblockade zu Land, Luft und See mit modernsten Waffensystemen - hochgerüstet durch beinahe jede Regierung der NATO/EU-Länder zzgl. neutraler Staaten wie der Schweiz, Österreich und Finnland bis hin nach Australien, gegen den Jemen von außen durchgesetzt wird, spielt Deutschland eine entscheidende militärische Rolle im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg einer selbsternannten internationalen Staatengemeinschaft gegen den Jemen.
Über die US-Air-Base Ramstein empfangen die US-Drohnen über den Jemen ihre tödlichen Signale und von den in Deutschland stationierten Regionalkommandos der USA wie CENTCOM und AFRICOM, wird die Blockade sowie der Luft- und Seekrieg gegen den Jemen militärtechnisch und logistisch unterstützt wird.
Der Krieg auf dem Territorium Jemens wird mit Einheiten der regulären jemenitischen Armee unter Führung des Expräsidenten Hadi, separatistischen paramilitärischen STC/Saudi/Emirati-Söldner-Einheiten in Zusammenarbeit mit Al Qaida und Spezialkommandos ausländischer Geheimdienste bzw. Armeen gegen die Houthi-Kämpfer geführt.
Paramilitärische Einheiten, Söldner, Separatisten und Al Qaida
Parallel zum Wiederaufbau des Hadi-Militärs haben Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate im Jemen seit 2015, fast 60 neue Einheiten, Brigaden und Bataillone paramilitärischer Einheiten und Widerstandsgruppen aufgestellt, so ein Beamter, der im Hadi-Präsidialamt arbeitet. Die Kommandeure dieser neuen Einheiten wurden aus salafistischen Anführern (Al-Qaida) und Stammes-Scheichs ausgewählt. Diese Paramilitärs sind formal nicht Teil der jemenitischen Armee unter Hadi, sondern werden von den Saudis und den VAE finanziell und administrativ kontrolliert. Hadis Verteidigungsminister Magdashi sagte, während es Sache des Präsidenten und der politischen Führung des Jemens ist zu entscheiden, was mit diesen Einheiten zu tun ist - die außerhalb des Hadi-Militärs existieren, "werden sie als Miliz betrachtet", solange sie nicht integriert sind.
SAUDI ARABIEN
Die Brigaden und Einheiten, die Saudi-Arabien überwacht, beschränken sich auf diejenigen entlang ihrer Grenze zum Jemen, insbesondere auf die Gebiete, die an die Provinzen Saada und Al-Jawf grenzen.
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
Die von den VAE eingerichteten Streitkräfte konzentrieren sich auf die südlichen Provinzen. Sie wurden ab Mitte 2015 als eigenständige Einheiten gegründet. Diese von den VAE finanzierten und ausgebildeten Streitkräfte beteiligten sich auch an der Befreiung Aden von den Houthis-Rebellen.
SÜDLICHER ÜBERGANGSRAT - SEPARATISTEN
Die VAE gründeten im Mai 2017 den Southern Transitional Council (STC), der als politische Dachorganisation fungiert. Diese Einheiten wurden der Führung des STC als Logistik- und Unterstützungskräfte unterstellt.
Im April 2016 überwachten die VAE die Befreiung der Küstenstadt Mukalla - Hauptstadt der Provinz Hadramout, die unter Kontrolle von Al-Qaida stand. Die VAE begannen sofort mit dem Bau einer neuen Einheit, der Hadrami Elite Forces, die noch immer vom Flughafen Al-Rayyan aus betrieben wird. Sie sind formell Teil des STC, werden aber direkt von den VAE geführt. Einige Monate nach der Befreiung von Mukalla gründeten die VAE die Shabwani Elite Forces in der benachbarten Provinz Shabwa mit dem Ziel, Al-Qaida-Terroristen aufzuspüren.
Die VAE gründeten 2016/2017 weitere Kampfbrigaden, die Giants Forces. Sie besteht aus Stammesangehörigen und Salafisten aus den Regionen Al-Dhale, Lahj, Aden und Hodeidah und wurden an der Westküste in der Nähe von Bab Al-Mandeb stationiert.
Alle diese Kräfte in Aden, Shabwa und Hadramout stehen unter dem Dach des Southern Transitional Council (Südlicher Übergangsrat). Mit Ausnahme der Hadhrami-Elite waren alle Teil der Kämpfe gegen die von Hadi geführte Regierung im August 2019, die zur Vertreibung der Hadi-Regierung aus Aden führte.
Die VAE und Tariq Saleh – der Neffe des Ex-Präsidenten Saleh
Anfang 2018 floh Tariq Saleh nach einer Niederlage seines Onkels und Ermordung des Expräsidenten Saleh durch die Houthi-Rebellen aus Sana'a. Die Streitkräfte der VAE empfingen Tariq in Aden und unterstützten ihn beim Aufbau neuer Streitkräfte und beim Kampf gegen die Houthis. Nach vier Monaten wurden Tariqs Streitkräfte von Aden nach Mocca versetzt, um sich den Operationen anzuschließen, die zur Befreiung von Hodeidah stattfanden. Tariq Saleh hat bis heute die Legitimität von Präsident Hadi nicht anerkannt und wird weiterhin von den VAE unterstützt.
Im Juli 2019 haben die VAE die an der Westküste kämpfenden Streitkräfte unter dem Namen Joint Forces zusammengelegt. Dazu gehörten die Republikanischen Streitkräfte unter Führung von Tariq Saleh, die Southern Giants und der Tuhami-Widerstand.
Im November 2019 wurde zwischen der Hadi-Regierung und den VAE ein Abkommen in Riad getroffen, in dem beschlossen wurde, das die Hadi-Regierung und der Südliche Übergangsrat sich im Südjemen die Macht teilen und gemeinsam gegen die Houthi-Rebellen vorgehen sollen.
2019 - "Rückzug" der VAE
In der Zwischenzeit haben die VAE eine Reihe strategisch günstig gelegener Stützpunkte im und außerhalb des Jemen eingerichtet (auf der Insel Perim im Jemen, Assab in Eritrea, Berbera im Somaliland und Bosaso im Puntland), die ihre Sicherheitsrolle in der Region gestärkt haben. Am 8. Juli 2019 kündigten die VAE eine „strategische Umschichtung“ aus der Hafenstadt Hodeidah an der Westküste des Jemen sowie einen taktischen Rückzug in andere Gebiete an. Am südöstlichen Ende der Arabischen Halbinsel haben die Streitkräfte der Emirate Berichten zufolge 90.000 Soldaten ausgebildet, berichtet fanak.
Söldner Saudi Arabiens und der VAE im Jemen
Was in dem ausführlichen Artikel von Al-Mastar nicht erwähnt wurde und somit Tausende Söldner nicht mit in das militärische Kräfteverhältnis eingerechnet sind, sind die von den Saudis und Emiraten angeheuerten Söldner aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Australien, Sudan, Senegal, Mauretanien, Kolumbien, Ecuador, Chile, El Salvador, Panama, Südafrika und Pakistan, die als Piloten über Jemens Städte und Dörfer Kampfeinsätze fliegen und Bomben abwerfen oder am Boden – zuvor in israelischen Trainingslagern ausgebildet, gegen die Houthi-Kämpfer in die Schlachten geführt werden.
2015 – Telepolis
Die reichen Golfstaaten führen mit Söldnern Krieg im Jemen
Die Vereinigten Arabischen Emirate setzen kolumbianische Ex-Soldaten ein, auch Söldner aus dem Sudan, Mauretanien und dem Senegal mischen in dem von den USA unterstützten Krieg der saudischen Allianz mit.
2015 – JusticeNow
Das Achte Emirat Südjemen: Von Söldnern und Foltergefängnissen
Darüber hinaus importierten die VAE Hunderte bestens ausgebildeter Söldner aus Südamerika, um im Jemen für sie zu kämpfen – über ein Programm, das vom Kopf der verrufenen US-Söldnerfirma Blackwater, Erik Prince, ins Leben gerufen wurde. Die VAE betreiben im Südjemen außerdem ein Netzwerk aus Dutzenden Foltergefängnissen, in denen Tausende Terrorverdächtige „verschwinden“ und dort in Arbeitsteilung von den „VAE gefoltert und von den USA verhört“ werden, wie die Associated Press in einem herausragenden Bericht jüngst aufdeckte. Die Emirate haben im Südjemen regelrecht eine parallele Sicherheitsstruktur etabliert, deren Truppen weder Hadi oder Saleh noch den Saudis unterstellt sind, sondern einzig und allein gegenüber Abu Dhabi Rechenschaft ablegen.
2015 – Die Presse
Südamerikaner ziehen in den Krieg um Jemen
Die Vereinigten Arabische Emirate lassen Exsoldaten aus dem fernen Kolumbien für sich kämpfen. Riad rekrutiert in Eritrea. 1.800 lateinamerikanische Söldner soll die Golfmonarchie angeheuert haben. Nun werden 450 von ihnen in den Jemen entsandt. Das berichtet die „New York Times“ (NYT). Es sind im Guerillakrieg gegen die Farc-Rebellen gestählte und daher begehrte Kämpfer aus Kolumbien, aber auch Exsoldaten aus Chile, El Salvador und Panama.
2018 – RT
Jemen-Krieg: Söldner der Emirate begehen gezielt Kriegsverbrechen
Im Jahr 2016 wurden Blackwater-Söldner aufgrund schwerer Verluste aus dem Jemen abgezogen. Doch im Jahr 2017 und auch in den letzten Wochen gab es mehrere Hinweise und Berichte, wonach private Söldner im Jemen von den VAE eingesetzt werden. Einem Bericht in The New Arab zufolge werden Söldner auch aus dem Sudan, Südafrika und anderen Ländern von ehemaligen Militärexperten aus Frankreich, Großbritannien und Australien in den VAE ausgebildet und dann entsandt. […] Laut der Arabischen Organisation für Menschenrechte (AOHR) in Großbritannien rekrutierten die VAE Söldner, um im Jemen gezielt Folter und Hinrichtungen durchführen zu lassen.
2018 – Buszzfeed
Stephen Toumajan verbrachte den größten Teil seines Berufslebens als Offizier in der US-Armee - aber heutzutage ist das Land, dem er dient, nicht die USA, sondern die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach eigenen Angaben und einer Website der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate ist er Generalmajor des emiratischen Militärs.
2018 – NZZ
Killerkommandos gegen Muslimbrüder
(Ex-Präsident Hadi ist ein Anhänger der Muslimbrüder) Die Vereinigten Arabischen Emirate fürchten die Muslimbrüder. Um Muslimbrüder in Jemen zu töten, heuern sie amerikanische Söldner an. Deren Chef ist ein Israeli.
2018 – NZZ
Dutzende sudanesische Soldaten bei Rebellenangriff in Jemen getötet
Sudanesische Soldaten kämpfen an der Seite saudiarabischer Truppen gegen die schiitischen Huthi-Rebellen.
2018 – PIQD
Wie US-Söldner im Jemen als Killerkommando fungierten
Sie nannten sich „Spear Operations Group“. Ein von ehemaligen US-Spezialeinheiten angeführtes Kommando, das sich Unterstützung von ehemaligen Fremdenlegionären besorgte. Amerikaner erhielten 25.000$ monatlich, Fremdenlegionäre rund 10.000$. Der Auftraggeber? Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die im Jemen auf der Seite Saudi Arabiens kämpfen.
2019 – Mena Watch
Saudi-Arabien setzt Kindersoldaten aus dem Sudan im Jemenkrieg ein
Angeführt von Kronprinz Mohammed bin Salman argumentieren die Saudis, sie kämpfen darum, den Jemen vor einer vom Iran unterstützten feindlichen Fraktion zu retten. Um dies zu tun, hat Saudi-Arabien seinen riesigen Ölreichtum für die Auslagerung des Krieges genutzt, vor allem durch die Rekrutierung von – wie sudanesische Soldaten sagen – Zehntausenden Kämpfern, die verzweifelte Überlebende des Konflikts in Darfur sind, viele von ihnen Kinder. Seit fast 4 Jahren kämpften nahezu 14.000 sudanesische Milizsoldaten im Jemen zusammen mit der lokalen Miliz, die mit den Saudis verbündet ist. […]Die meisten gehören zu den paramilitärischen Rapid Support Forces, einer Stammesmiliz, die früher als Janjaweed bekannt war. Deren Kämpfer wurden für die systematische Vergewaltigung von Frauen und Mädchen, wahllose Tötungen und andere Kriegsverbrechen während des Konflikts in Darfur verantwortlich gemacht.
2019 – Haaretz
Jemens Krieg ist ein Söldnerhimmel. Ernten Israelis die Gewinne?
Israelische Cyberfirmen, Waffenhändler, Ausbilder für Terrorkriegsführung und sogar bezahlte Killer, die von einer israelischen Firma betrieben werden, sind Partner des Krieges im Jemen. Im September veröffentlichte der in London ansässige Al-Khaleej Online einen langen Artikel über Israels Beteiligung an der Ausbildung kolumbianischer und nepalesischer Kombattanten, die von den VAE für den Krieg im Jemen rekrutiert wurden. Der Bericht besagt auch, dass Israel im Negev spezielle Trainingsbasen eingerichtet hat, in denen die Söldner von israelischen Kämpfern ausgebildet wurden. Die Söldner nahmen später am Krieg gegen die Hafenstadt Hodeidah und andere Kampfzonen im Jemen teil. […] Pakistanische Piloten fliegen zum Beispiel saudische Flugzeuge, der Kommandeur der Präsidentengarde in den VAE ist der australische General Mike Hindmarsh.
2020 – Pars Today
Sudan schickt Hunderte von Soldaten über Saudi-Arabien in den Jemen
Der neue Einsatz erfolgte trotz der Ankündigung des sudanesischen Militärs im Januar, ihre Truppenpräsenz im Jemen von rund 5.000 Söldnern auf eine "kleine" Gruppe von rund 650 zu reduzieren. Der Sudan, der damals von der Regierung von Omar al-Bashir geführt wurde, trat 2015 auf Bitte des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbe Mansur Hadi in den jemenitischen Krieg ein. Seine Truppen waren besonders aktiv an der Küste des Roten Meeres.
Al Qaida, Hadi und die Saudi/Emirati-Kriegskoalition
Im Jemen begann die Terrororganisation Al-Qaida in den 1990er Jahren aktiv zu werden, als die in westlichen Medien titulierten "Freiheitskämpfer" der „arabischen Mudschaheddin“ aus dem sowjetischen Afghanistankrieg im Jemen neue Rückzugsräume fanden. Während die Houthi-Rebellen Al Qaida aus Sanaa vertreiben konnten, hatten die Präsidenten Saleh und Hadi nichts den Terrororganisationen IS/Al Qaida und AQAP im Jemen entgegen zu setzen. Viele vom US-Außenministerium als Terroristen eingestufte Personen bekleiden heute hohe Positionen in der jemenitischen Regierung des Ex-Präsidenten von Mansour Hadi, der gemeinsam mit Al Qaida, den Saudi/Emirati-Kriegsländern inkl. deren paramilitärischen Einheiten und Söldnern, gegen das jemenitische Volk vorgeht.
Was Almastar Online in seinem ausführlichen Artikel nicht liefert, sind Angaben zu Truppenstärken ausländischer Besatzungsmächte bzw. Anzahl von Mitgliedern erwähnter Gruppen, die auf Seiten des Expräsidenten Hadi, Saudi Arabien und den VAE auf jemenitischen Hoheitsgebiet kämpfen, wie z. B.: